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Schwachstellen von Stablecoins

Stablecoins sind eine Art Kryptowährung, die an den Wert traditioneller Vermögenswerte wie bspw. US-Dollar gebunden sind. Die Hauptaufgabe von Stablecoins besteht darin, eine Kryptowährung bereitzustellen, die immun gegen hohen Wertschwankungen ist und sich für den Kauf von Waren, das Investieren oder Speichern von Kapital eignet. In der Praxis weisen Stablecoins allerdings Schwachstellen auf, die bereits zu einem Kollaps einer der großen Stablecoins geführt haben.

Kritische Stimmen von Experten

In der Praxis sind bei vielen Stablecoins nur wenige Prozent als wirkliche USD-Reserven in Bargeld oder sicheren Bankeinlagen vorhanden, der Rest wird über Geldmarkt- und Wertpapiere oder andere Kryptowährungen abgedeckt. Kritiker weisen darauf hin, dass die Deckung im Normalfall nicht zum Tragen kommt, weil die zirkulierenden Krypto-Dollar meist nicht in echte Dollar zurückgetauscht, sondern zum Kauf anderer Kryptowährungen verwendet werden.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die meist zentralisierte Ausgabe, ohne dass die Unternehmen dahinter denselben Regulierungsmechanismen unterliegen wie etwa traditionelle Banken. Daher wird empfohlen, die Geschichte des Unternehmens und seines Eigentümers gründlich zu studieren, bevor man Stablecoins kauft.

Stablecoin-Börsen überprüfen ihre Kunden. So glauben Experten, dass eines ihrer Hauptprinzipien darunter leidet, die Anonymität. Dieser Mangel an Privatsphäre und Zentralisierung bedeutet auch, dass das Unternehmen, das den Stablecoin ausgibt, Gelder bestimmter Personen einfrieren oder Adressen auf eine Blacklist setzen kann. Alles in allem sind Stablecoins daher weder zensurresistent noch offen oder dezentralisiert.

Der Kollaps bei TerraUSD

Im Mai 2022 ist die Kryptowährung TerraUSD und die damit verbundene Anlage Luna auf einen Wert von nahezu null einge­brochen. In der Folge haben auch viele andere Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether massiv an Wert verloren.

Kurs TerraUSD

Damit Stablecoins ihr Versprechen einlösen können, ihre digitalen Münzen eins zu eins in ­eine andere Währung umzu­tauschen, geben viele Anbieter an, entsprechende Reserven in Dollar, Staats­anleihen und ähnlichen Anlagen zu halten. TerraUSD versprach hingegen nur, ihre digitale Münze gegen eine andere Kryptowährung, Luna, im Wert von einem Dollar zu tauschen. Die Herstellung der Währung Luna war unbe­grenzt möglich. Als Sicherheiten waren vor allem Bitcoin hinterlegt. Anscheinend verloren die Investoren nach und nach das Vertrauen in das Projekt. Die Folge: ein Aus­verkauf zu immer nied­rigeren Preisen – ähnlich wie bei einem Banken-Run.