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Bitcoins Skalierungsprobleme – Lösung durch das Lighting Netzwerk?

Um sich als echte Alternative gegenüber traditionellen Bezahlsystemen wie Kreditkarten durchzusetzen, ist die Skalierbarkeit für Bitcoin die noch größte Hürde. Ein möglicher Lösungsansatz ist das Lighting Netzwerk.

Skalierungsprobleme bei Bitcoin

Die Blockchain von Bitcoin ist wegen des dezentralisierten Aufbaus bezüglich der Transaktionsrate stark eingeschränkt. Pro Sekunde kann das System weniger als 10 Transaktionen abwickeln. Im Vergleich dazu schaffen Bezahlsysteme wie Visa rund 47.000 Transaktionen pro Sekunde. Auch dauert es 10 Minuten bis eine Bitcoin-Transaktion bestätigt wird. Zudem können Transaktionsgebühren zwischen 5 und 10 Cent pro Transaktion betragen. Das macht Micropayments nicht mehr rentabel.

Lighting Netzwerk – Was ist das?

Das Lighting Netzwerk ist ein Protokoll, dass primär für Bitcoin entwickelt wurde, aber grundsätzlich auf jeder Blockchain angewendet werden könnte. Die Technologie dahinter heißt Payment Channels. Dies sind Kanäle, die direkt zwischen zwei Parteien außerhalb der Blockchain geöffnet werden, um Transaktionen untereinander abzuwickeln.

Dazu wird ein Hauptbuch (Ledger) erstellt, in welches mindestens eine der beiden Parteien eine Einzahlung tätigt. Der neu erstellte Ledger ist ein sog. 2 von 2 Multi-Signatur-Wallet. Somit besitzt jede der Parteien einen Schlüssel und nur mit beiden Schlüsseln kann eine Transaktion durchgeführt werden. Ist der Ledger geöffnet, können beliebig viele Transaktionen durchgeführt werden, ohne dabei auf die Blockchain angewiesen zu sein. Erst nach Beendigung der Zahlungen und der Schließung des Zahlungskanals wird der letzte und damit aktuellste Kontostand auf die Blockchain übertragen.

Kann das Lighting Netzwerk die Lösung für Bitcoin sein?

Das Lighting Netzwerk könnte eine enorme Entlastung für die Blockchain sein. Denn es müsste nicht mehr jede einzelne Transaktion auf der Blockchain kontrolliert und abgespeichert werden. Die erste Transaktion von Blockchain zu Lighting Netzwerk würde die üblichen 10 Minuten in Anspruch nehmen. Alle darauffolgenden Transaktionen über die Zahlungskanäle könnten dann jedoch beliebig oft und in weniger als einer Sekunde fast kostenfrei durchgeführt werden. Somit könnten auch Micropayments mit Bitcoin wieder bezahlbar werden.

Auch sind Rückbuchungen dadurch einfach möglich. Bei einer normalen Transaktion über die Blockchain ist das nicht möglich und es müsste eine neue Transaktion durchgeführt werden, die wieder Zeit und insbesondere Geld kosten würde.

Als Nachteil kann die Tendenz zum zentralisierten System gesehen werden und es könnte die Idee des dezentralisierten Peer-to-Peer Netzwerkes verloren gehen. Viele Zahlungskanäle würden dann vermutlich über große Unternehmen laufen, da sie den größten Zahlungsverkehr haben.

Fazit

Ob sich das Lighting Netzwerk im großen Maßstab durchsetzen kann, wird die Zukunft zeigen. Die Grundidee des Projekts klingt vielversprechend und könnte eine Lösung des Skalierungsproblems von Bitcoin sein.