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Ist Bitcoin sicher vor Quantencomputern?

Bitcoin ist auf Mathematik gebaut. Genauer gesagt: auf kryptografischen Algorithmen wie SHA-256 oder ECDSA (Elliptic Curve Digital Signature Algorithm). Diese sichern Wallets und jede einzelne Transaktion. Klassische Computer bräuchten Millionen Jahre, um sie zu knacken. Quantencomputer? Nur Minuten – theoretisch.

Was kann ein Quantencomputer wirklich?

Ein universeller Quantencomputer könnte zwei essentielle Säulen von Bitcoin gefährden:

  1. Private Schlüssel ableiten: Sobald du eine Transaktion signierst, wird dein öffentlicher Schlüssel öffentlich. Ein starker Quantenrechner mit Shor’s Algorithmus könnte daraus deinen Private Key berechnen – das wäre das Ende deiner Coins.
  2. Proof-of-Work untergraben: Mit Grover’s Algorithmus halbiert sich rechnerisch der Aufwand für das Mining -statt 2^n Versuchen braucht man nur noch 2^(n/2)-, sodass Quantencomputer Blöcke deutlich schneller finden könnten – ein Vorteil, der das dezentrale Gleichgewicht von Bitcoin gefährdet.

Wie weit sind Quantencomputer?

Laut IBM, Google und anderen Quantenforschern sind wir noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte davon entfernt, eine für Bitcoin gefährliche Maschine zu bauen. Die nötige Qubit-Stabilität, Fehlertoleranz und Skalierung fehlen. Heute existieren nur Prototypen mit 100–1000 fehleranfälligen Qubits – nötig wären Millionen.

Aber: BlackRock warnte kürzlich in einem seltenen Report, dass institutionelle Investoren das Risiko nicht länger ignorieren können. Warum? Weil der “Harvest Now, Decrypt Later”-Angriff bereits läuft: Angreifer speichern heute verschlüsselte Daten in der Hoffnung, sie morgen mit Quantenmacht zu entschlüsseln. Auch für Bitcoin?

Wie kann sich der Bitcoin schützen?

Die Bitcoin-Community diskutiert aktiv Post-Quantum-Kryptografie (PQC). Es gibt bereits Schnorr/Taproot-Upgrades, die teilweise Schutz bieten, und Initiativen wie Bitcoin Post Quantum testen alternative Signaturverfahren (z. B. lattice-based crypto).

Allerdings: Ein Fork wäre nötig – und er müsste schnell und global akzeptiert werden. Das Bitcoin-Netzwerk ist schwerfällig, bewusst konservativ. Die größte Gefahr ist daher nicht die Technologie, sondern die soziale Koordination.

Fazit: Noch sicher – aber tickende Uhr

Bitcoin ist heute sicher vor realen Quantenrechnern. Doch die Uhr tickt. Der technologische Vorsprung schrumpft. Die Krypto-Industrie braucht jetzt proaktive Forschung, breite Aufklärung und klare Migrationspfade zu quantenresistenter Kryptografie. Andernfalls droht ein “crypto-nightmare” im wahrsten Sinne.