Mit der Einführung von Ethereum 2.0 erfolgt ein Upgrade von dem sog. Proof-of-Work auf einen Proof-of-Stake-Konsensmechanismus. D.h. Ethereum geht vom Prozess des Minings zum sog. Staking über, um Ethereum-Transaktionen zu verifizieren und allen Teilnehmern das Generieren von ETH Rewards zu ermöglichen.
Was ist Staking?
Staking erfüllt eine ähnliche Funktion wie Mining, da es sich dabei um einen Vorgang handelt, mit dem ein Netzwerkteilnehmer ausgewählt wird, der das jüngste Transaktionspaket zur Blockchain hinzufügt und als Gegenleistung eine Entlohnung in Ether (ETH2) erhält. Auf diese Weise stellt das Ethereum-Netzwerk sicher, dass sämtliche Transaktionen verifiziert und abgesichert sind, und zwar ohne Einsatz einer Vermittlungsinstanz, wie zum Beispiel einer Bank.
Beim Staking müssen die Nutzer einen bestimmten Betrag an Ether (ETH2) einsetzen, um an der Transaktionsverifizierung teilzunehmen. Durch einen Einsatz soll nachgewiesen werden, dass es sich um eine gültige Transaktion handelt. Wenn ungültige Transaktionen in einem neuen Block entdeckt werden, wird unter Umständen ein gewisser Teil des Stakes des entsprechenden Nutzers durch das Netzwerk gestrichen. Dieses Ereignis wird als „Slashing“ bezeichnet. Ein Nutzer verbürgt sich sozusagen mit seinem Einsatz an Ether.
Vorteile von Proof of Stake
Bei Proof-of-Stake gibt es vor allem Vorteile in Bezug auf Skalierbarkeit und Stromverbrauch. Im Gegensatz zu Proof-of-Work wird keine kostspielige Mining-Hardware benötigt. Validatoren, also Netzwerkteilnehmer die am Staking-Verfahren teilnehmen, brauchen nur eine bestimmte Anzahl an Coins, um das Netzwerk abzusichern. D.h. auch kleine Investoren können das Netzwerk mit absichern und passiv eine Belohnung dafür vom Netzwerk erhalten.
Wie lassen sich ETH staken?
Generell können alle Netzwerkteilnehmer am Staking-Verfahren teilnehmen. Um Validator zu werden, sind jedoch unter Umständen ein beträchtlicher Kapitaleinsatz an ETH, technisches Wissen und ein Computer, der Tag und Nacht ohne Downtime Validierungen vornehmen kann, Voraussetzung.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man sich am Staking-Prozess beteiligen kann:
Solo Staking
Beim Solo Staking wird ein mit dem Internet verbundener Ethereum-Knoten (Computer mit entsprechender Client-Software) möglichst ohne Ausfallzeiten betrieben und 32 ETH (über 50.000 €) eingezahlt und eingefroren. Damit kann ein Netzwerkteilnehmer eigenständig Transaktionspakete zur Blockchain hinzufügen und erhält als Gegenleistung eine Entlohnung in Ether (ETH2).
Staking as a service
Beim Staking as a service überlässt man einem anderen vertrauenswürdigen Validator 32 ETH, der einen Ethereum-Knoten betreibt. Der Validator nimmt mit diesen 32 ETH am Staking-Prozess teil und erhält im Gegenzug eine Service-Gebühr. Dies ist eine gute Option für alle, die 32 ETH haben und sich nicht mit der technischen Komplexität des Betriebs eines Ethereum-Knoten auseinandersetzen wollen.
Pooled staking
Durch einen Zusammenschluss als sogenannter Staking Pool kann sich eine Gemeinschaft als Validator aufstellen. Ein Pool-Betreiber übernimmt die Organisation und verteilt den Staking Reward unter den Mitgliedern. Vor allem große Handelsplätze, wie Binance, Crypto.com und Kraken, treten als Pool-Betreiber auf und bieten spezielle Staking Wallets an. Dies ist eine Möglichkeit, sich auch mit einem geringen Einsatz an ETH am Staking-Prozess zu beteiligen.