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Wie die Blockchain die Immobilienwelt verändern könnte

Eine einfache Definition einer Immobilie ist „unbewegliche Sache“. Zumeist verstehen wir darunter Grundstücke und Gebäude. Nicht erst seit dem Boom der vergangenen Jahre ist der Wert von Immobilien sehr hoch im Vergleich zu anderen Vermögenswerten. Daher ist das Investieren in diesem Bereich oft nur für Personen mit hohem Kapitalvermögen möglich. Zudem sind Immobilien-Transaktionen rechtlich und wirtschaftlich von hoher Komplexität und daher mit hohen Kosten verbunden. Die Blockchain-Technologie könnte den Immobilienmarkt fundamental verändern und einige dieser Nachteile beseitigen. Im Folgenden werden die zwei Kern-Bereiche beschrieben, in welchen für eine Veränderung gesorgt werden könnte.

1. Eliminierung der Mittelsmänner

Bei Immobilientransaktionen werden meist Mittelsmänner benötigt. Für die Dienste von Maklern, Rechtsanwälten, Notaren und Banken werden oft hohe Nebenkosten fällig. Neue Plattformen basierend auf der Blockchain-Technologie könnten viele dieser Dienstleistungen übernehmen, digitalisieren und automatisieren. Dies könnte einfachere Bereiche wie Online-Marktplätze umfassen, so wie auch komplexere Smart Contracts wie Bezahlungen und rechtliche Dokumentation und Legitimierung. Für Käufer und Verkäufer könnten dadurch die Kosten stark sinken und auch zeitlich schnellere Transaktionen wären möglich.

2. Digitalisierung von Eigentumsrechten

Teileigentum an Immobilien gestaltet sich in der Praxis oft kompliziert. Durch die sog. Tokenisierung auf NFTs lässt sich das vollständige rechtliche Eigentum an einer Immobilie auf eine einzigartige digitale Datei übertragen. Dieser Token könnte dann in beliebigen Teilen gehandelt werden und somit auch unkomplizierte Investments mit kleineren Beträgen ermöglichen. In Kombination mit Smart Contracts könnten dann Renditen (z.B. Mieteinnahmen) und Kosten (z.B. Nebenkosten, Renovierung) automatisch und periodisch auf die Teileigentümer verteilt werden.

Es bleiben viele praktische und rechtliche Fragen im Zusammenhang mit der Tokenisierung von Immobilienvermögen.

Bei der Untersuchung der Tokenisierung als Anlageinstrument ist eine Einzelfallprüfung erforderlich. Handelt es sich um eine Form von Miteigentum? Handelt es sich um einen verbindlichen Vertrag? Es stellen sich verschiedene rechtliche Fragen, z. B. die Debatte zwischen wirtschaftlichem und rechtlichem Eigentümer. Bei der Abwicklung von Transaktionen könnten persönliche Maklerdienste weiterhin wichtig werden, da es sich bei Immobilien oft um komplexe Güter handelt, deren wirklicher Wert und Eignung von Fachleuten beurteilt werden sollte. Ebenso spielen gesetzliche Regelungen eine zentrale Rolle und nur durch eine Anpassung der Gesetzgebung in den kommenden Jahren ist dabei eine Wandlung der Immobilienwelt hin zu einer Blockchain basierten Umgebung möglich.